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Koller AuktionenPreisbewusste Sammler in Zürich

Bei Koller wurden in acht Auktionen Kunst, Uhren, Juwelen und ein Dinosaurier-Skelett versteigert. Wie überall orientierten sich auch hier viele Sammler an den unteren Schätzpreisen. Überraschungen gab es trotzdem.Susanne Schreiber 24.06.2024 - 12:03 Uhr
Cuno Amiets Bildnis vom selbstbewussten Ferdinand Hodler verknüpft Politik und Kunstgeschichte. Das Porträt wurde für mehr als eine Million Franken versteigert. Foto: Koller Auktionen

Düsseldorf. Versteigerer Cyril Koller konnte die Gebote für ein Gemälde von Cuno Amiet als Kette runterschnurren. Er fing bei 200.000 Franken an für Amiets Bildnis vom selbstbewussten Ferdinand Hodler, der vor seinem Bild von der Schlacht bei Marignano posiert. In 20.000-Franken-Schritten ordnete Koller die Nachfrage zügig.

Erst bei 780.000 brauchten die beiden Telefonbieter etwas mehr Bedenkzeit für das nächste Gebot. Am Ende lag der Zuschlag bei 1,1 Millionen Franken netto, mehr als dem Vierfachen der unteren Taxe. Im Folgenden werden Hammerpreise (netto) genannt. Der Käufer hat dann jeweils noch das Aufgeld zu entrichten.

Ein Künstler, Cuno Amiet, malt einen anderen Erfolgskünstler, Ferdinand Hodler, vor dessen Hauptwerk, einer für die Schweizer Geschichte entscheidenden Schlacht – da ist alles drin, was Begehrlichkeiten weckt. Gekauft hat das geschichtsträchtige Gemälde ein Sammler aus der französischsprachigen Schweiz.

In dieser lebhaften Versteigerung von Schweizer Kunst am 21. Juni 2024 in Zürich konnte Patron Cyril Koller noch einen weiteren Millionenzuschlag erzielen. Hodlers ruhiges Landschaftsbild vom Genfer See mit Jura-Gebirgszug war an drei Telefonen gefragt. Bei 1,4 Millionen aufgerufen, fiel der Hammer bei 4,4 Millionen Franken.

In allen acht Auktionen gab es Ausreißer mit überraschend hohen Zuschlägen. Doch auch hier versuchten viele Sammlerinnen und Sammler in der Regel, günstig an Kunst, Dinosaurier, Uhren oder Schmuck zu kommen. Und boten oft nicht mehr als den unteren Schätzwert oder darunter.

Hochkaräter wie die winterliche Flusslandschaft von Alfred Sisley mussten zurückgehen, auch die Klimt-Zeichnung eines Liebespaares. Den Gesamtumsatz möchte Koller auch auf Nachfrage nicht mitteilen.

Um Marianne von Werefkins rot glühende „Romantische Landschaft mit Reitern“ wurde lange gerungen. Mit 380.000 Franken netto erzielte Koller sogar einen Auktionsrekord. Foto: Koller Auktionen

Begehrt waren hingegen Werke von Malerinnen. Für Marianne von Werefkins rot glühende „Romantische Landschaft mit Reitern“ erzielte Koller sogar einen Auktionsrekord. Der Hammer fiel bei 380.000 Franken zugunsten eines Internetbieters. Werefkins Deckfarbenblatt „Straßencafé“ kam gleichfalls auf hohe 100.000 Franken. Auch die blau schimmernden Engadiner Seen aus dem Jahr 1921 der weniger bekannten Clara Porges begeisterten. Sie wechseln für schätzungsgemäße 63.000 Franken die Hände.

Dass Schweizer Sammler ihre Schweizer Avantgardisten aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts lieben, bewiesen diese Zuschläge. Felix Vallottons nachdenkliche Frau im gelben Tuch kam mit 180.000 Franken über die Schätzung. Auch Cuno Amiets Ansicht vom Thuner See war gefragt und verkaufte sich erst bei 135.000 Franken. Und ein querformatiges Dorfbild mit Kindern von Giovanni Giacometti aus der Sammlung Balsiger stieg von 8000 auf 29.000 Franken Hammerpreis.

Bemerkenswert ist auch der Zuschlag für den „Blick aus dem Fenster“ des ukrainischen Malers Aleksander Konstantin Bogomazov aus der Sammlung Bühler. Das kleine farbstarke Bild hoben Telefonbieter und ein Sammler im Saal von 50.000 auf 115.000 Franken. Zu Recht. Bogomazov ist Teil der globalen Moderne.

Diesmal war ein Dinosaurierskelett günstig zu haben. Bei „Artemis“ fiel der Hammer schon bei 200.000 Franken. Foto: Koller AUktionen
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Die Kunst verhandelt stets diese Welt. In der Reihe „Out of this World“ versteigert Koller hingegen Mondgestein, ausgestopfte Vögel, Filmausstattung und ganze Dinosaurierskelette. Diesmal fanden die skurrilen Objekte nicht ganz so viel Zuspruch wie schon zuvor.

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Bei „Artemis“, dem Skelett des 2,60 Meter langen „Dryosaurus altus“, fiel der Hammer bereits bei 200.000 Franken. Geschätzt war das Urzeittier auf 380.000 bis 600.000 Franken. Ein Meteorit vom Mond mit über zwei Kilogramm verteuerte sich indes von 60.000 auf 140.000 Franken. Das Sägeblatt eines Schwertfischs wurde zum Dreifachen des Schätzpreises für 9000 Franken abgegeben. Hier sieht die Natur schließlich wieder aus wie eine moderne Skulptur. Ist aber wesentlich günstiger.

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