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NachrufZum Tod der Düsseldorfer Künstlerin Erinna König

Erinna König hat sich mit Objekten voller Magie in die Kunstgeschichte eingeschrieben. Nun suchen ihre Erbinnen eine Lösung für ihren umfangreichen Nachlass.Christiane Fricke 14.10.2021 - 18:24 Uhr Artikel anhören

Die kürzlich verstorbene Künstlerin hinterlässt ein faszinierend vielgestaltiges Werk.

Foto: Egbert Trogemann für Erinna König; Nachlass

Düsseldorf. Erinna König, die Meisterin des Unergründlichen ist tot. Wie erst vor Kurzem bekannt wurde, erlag die in Düsseldorf lebende Künstlerin bereits am 6. Oktober einer schweren Krankheit. Sie wurde nur 74 Jahre alt.

Mit Objekten voller Magie hat sie sich in die Kunstgeschichte eingeschrieben; mit anregend uneindeutigen Arbeiten, die vertraut erscheinende Dinge in etwas Anderes, Verblüffendes oder Befremdliches verwandeln und Assoziationen in Gang setzen, manchmal auch ganze Geschichten.

„Ich möchte den subversiven Charakter der Kunst betonen.“ Die eindeutige Aussage habe ihres Erachtens gar nichts mit Kunst zu tun, bemerkte sie in einem Gespräch vor vier Jahren.

Erinna König, die bei Joseph Beuys und Dieter Roth an der Düsseldorfer Kunstakademie studierte, hat sich dem Markt nie an die Brust geworfen. Auch deshalb musste sie wiederholt wiederentdeckt werden.

2010 empfahl sie ihr jüngerer Künstlerkollege Thomas Schütte für eine Teilnahme an der stupenden Ausstellung „Der Westen leuchtet“ im Kunstmuseum Bonn; und es zeigte sich, wie kongenial sich ihr Beitrag im Konzert dieser visionären und aus dem geistigen Raum der Kunstakademie hervorgegangenen rheinischen Künstlerszene ausnahm.

Und noch einmal zehn Jahre dauerte es, bis sie ihre erste museale Einzelschau erhielt; auch wieder auf Betreiben Schüttes, der inzwischen eine Stiftung gegründet hatte und sie für eine Werkschau in seine „Skulpturenhalle“ einlud. Es soll seine meistbesuchte Schau gewesen sein, wie zu vernehmen war.

Künstlerinnenporträt Erinna König

Die Meisterin des Unergründlichen

Seit einiger Zeit arbeitete Erinna König an ihrem Werkverzeichnis und wäre damit beinahe fertig geworden. Lücken gilt es zu schließen für ihr Frühwerk. König, die Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre „gegen die Ölpest“ (der Malerei) agitierte, gehörte zu den Ersten, die an der Kunstakademie mit Fotografie und mit Film arbeitete. Sie leistete Pionierarbeit.

Schön wäre es, wenn Ihre Erbinnen für den künstlerischen und schriftlichen Nachlass eine Lösung finden, die dieses originelle und vielgestaltige Werk lebendig erhält und in seiner Besonderheit erschließt.

Mehr: Künstlerinnenporträt Erinna König: Die Meisterin des Unergründlichen

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