Schwächelnder Antik-Markt Vermöbelt

Aus der Mode bei der jüngeren Generation.
Der Vorgang ist charakteristisch. Im November 2014 wurde in der „Orangerie“-Auktion der Berliner Villa-Grisebach-Auktionen eine Kommode nobler Provenienz von Abraham Roentgen (1711-1793) ausgeboten. Der Manufakturgründer Roentgen gilt mit seinem Sohn David als berühmtester deutscher Kunstschreiner. Als das nach dem Auftraggeber Kurfürst Philipp von Walderdorff benannte und auf 200.000 bis 300.000 Euro geschätzte Möbel aufgerufen wurde, regte sich keine Hand. Es wurde nach der Auktion für brutto 200.000 Euro an einen ostdeutschen Privatkäufer abgeben.
2001 war diese mit reichem Bronzebeschlag dekorierte Rokoko-Kommode bei Sotheby‘s zurückgegangen und erschien in den Folgejahren auf Antiquitätenmessen bei der Bremer Galerie Neuse, zunächst mit 750.000 Euro, später mit 550.000 Euro beziffert. Es war noch ein Nachklang des Roentgen-Booms, der in den 1990er-Jahren die international begehrten Arbeiten des Sohnes David Roentgen, aber auch markante Schaustücke des Vaters drastisch verteuert hatte.
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