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Versicherer Talanx erhöht erneut seine Gewinnprognose

Der MDax-Aufsteiger will im kommenden Jahr erstmals mehr als eine Milliarde Euro verdienen. Erst im August war das Gewinnziel nach oben korrigiert worden.
15.11.2021 - 11:09 Uhr Kommentieren
Der Versicherungskonzern registriert eine gestiegene Nachfrage nach Versicherungen. Quelle: dpa
Firmensitz der Talanx in Hannover

Der Versicherungskonzern registriert eine gestiegene Nachfrage nach Versicherungen.

(Foto: dpa)

München Der Versicherer Talanx erhöht ein weiteres Mal seine Gewinnprognose für das laufende Jahr. Der seit Ende September wieder im MDax gelistete Konzern peilt nun das obere Ende der Spanne von 900 bis 950 Millionen Euro an.

Erst im August hatten die Hannoveraner ihr vorheriges Gewinnziel von 800 bis 900 Millionen Euro auf 900 bis 950 Millionen Euro angehoben. Nach neun Monaten hatte der Konzern bereits ein Vorsteuerergebnis von 723 Millionen Euro erzielt. „Damit bewegen wir uns fast wieder auf dem Niveau von vor der Coronapandemie im Jahr 2019“, wertete Vorstandschef Torsten Leue das Ergebnis.

Dabei ergeht es Talanx ähnlich wie etlichen Wettbewerbern. Die Belastungen durch die Coronapandemie sind weiter spürbar, der Hurrikan „Ida“ in den USA sowie die schwere Sturmflut „Bernd“ in Deutschland führten zu hohen Schadenzahlungen. Talanx selbst war hier jedoch durch eigene Rückversicherungslösungen stark abgesichert. Von einem Bruttoschaden von mehr als einer Milliarde Euro blieben für den Konzern so lediglich 321 Millionen Euro an Nettoschäden übrig.

Auch bei den Schäden durch die Coronapandemie zeichnet sich allmählich eine Entspannung in den Büchern ab. So wirken nach neun Monaten zwar noch 81 Millionen Euro negativ auf das Konzernergebnis aus. Im dritten Quartal lagen die Belastungen allerdings nur noch bei neun Millionen Euro.

Wegen der inzwischen wieder deutlich gestiegenen Sterberate in wichtigen Talanx-Märkten wie den USA, Südafrika oder Lateinamerika rechnet Finanzvorstand Jan Wicke jedoch damit, dass im weiteren Jahresverlauf und auch im kommenden Jahr weitere Schadenzahlungen zu erwarten sind.

Nachfrage nach Versicherungen steigt deutlich

Insgesamt hat das hohe Schadenaufkommen in diesem Jahr auf Kundenseite das Bewusstsein für eine stärkere Absicherung geschärft. Ähnlich wie bei vielen Wettbewerbern kam es auch bei Talanx zu erhöhter Nachfrage nach Versicherungsleistungen. Die Bruttoprämieneinnahmen des Konzerns stiegen so um mehr als zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum – auf 35,2 Milliarden Euro nach neun Monaten. Im dritten Quartal mit den besonders hohen Schäden durch Sturmtief „Bernd“ stiegen die Prämieneinnahmen sogar um fast zwölf Prozent.

Einen generellen Umdenkprozess, indem beispielsweise nicht mehr in Ufernähe gebaut werden darf, erkennt Finanzvorstand Jan Wicke indes noch nicht. „Wir wundern uns, dass in Bereichen, in denen weiter Starkregenereignisse zu erwarten sind, wieder Baugenehmigungen ausgesprochen werden.“ Vieles läuft dabei in Zukunft auf die Frage zu, ob solche Objekte überhaupt eine Versicherung angeboten bekommen.

Dagegen begrüßt Wicke den Vorstoß in Richtung einer teilweisen Pflichtversicherung gegen Elementarschäden wie Überschwemmungen. Ein Vorschlag der Politik und der Branche geht dahin, dass bei Vertragsabschluss ein solcher Zusatzbaustein aktiv abgewählt werden muss. Ein Kunde würde so auf das Risiko hingewiesen und kann sich bewusst gegen die Absicherung entscheiden.

Auch für das kommende Jahr ist Talanx weiter optimistisch. Erstmals soll ein Konzernergebnis von über einer Milliarde Euro erreicht werden. Die Prognose liegt in einer Spanne von 1050 bis 1150 Millionen Euro. Am Aktienmarkt notierte die in den vergangenen Wochen stark gestiegene Talanx-Aktie am Vormittag ein Prozent im Minus.

Mehr: Zwei Alternativen zu den Branchenriesen – Warum sich ein Blick auf Hannover Rück und Talanx lohnt

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