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Bewerbung Warum eine Jobbörse jetzt eine Stellenanzeige für den nächsten Bundeskanzler schaltet

„Bundeskanzler*in“ gesucht: Das Jobportal Stepstone hat ein Profil für die Nachfolge Angela Merkels erstellt – mit viel Augenzwinkern, aber auch ernsten Absichten.
17.09.2021 - 10:09 Uhr Kommentieren
Den neuen Regierungschef erwartet eine attraktiver Arbeitsplatz samt Kantine und Fitnessstudio in der Bundeshauptstadt. Quelle: Imago/Westend61
Kanzleramt in Berlin

Den neuen Regierungschef erwartet eine attraktiver Arbeitsplatz samt Kantine und Fitnessstudio in der Bundeshauptstadt.

(Foto: Imago/Westend61)

Düsseldorf Interesse am Job als Deutschlands neue Bundeskanzlerin oder neuer Bundeskanzler? Potenzielle Kandidaten sollten „Veränderungsbereitschaft“, „Hands-on-Mentalität“ und eine „klare Vision von einer zukunftsfähigen Wirtschaft zur Sicherung von Wohlstand und Wachstum“ mitbringen.

Im Detail werden außerdem „hervorragende Kenntnisse über die Herausforderungen des Arbeitsmarktes“ erwartet, speziell „fundiertes Wissen zu den Folgen des demografischen Wandels für Wirtschaft und Gesellschaft“. Auf dieses Profil verdichtet die Stellenbörse Stepstone die Anforderungen an Bewerber für das Amt des Regierungschefs in einer fiktiven Stellenanzeige.

Hinter dem PR-Coup steckt neben dem Wunsch nach Aufmerksamkeit auch eine ernste Absicht. So zählt aus Sicht des Karriereportals neben der Bewältigung des Klimawandels auch die Zukunft unserer Arbeitswelt zu den größten Herausforderungen des Nachfolgers von Angela Merkel.

Beim demografischen Wandel gegensteuern

Fakt ist: Die Bevölkerung in Deutschland wird immer älter, Millionen Menschen gehen in den nächsten Jahren in Rente und werden dem Jobmarkt fehlen. Dafür brauche es einen durchlässigeren Arbeitsmarkt, „der einfachere und schnellere Jobwechsel ermöglicht“ und flexiblere Arbeitsmodelle, „um eine höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen und älteren Arbeitnehmern zu erzielen“, heißt es in der Stepstone-Stellenanzeige.

Durch die demografische Entwicklung nimmt die Zahl der potenziellen Arbeitskräfte bereits 2021 um fast 150.000 ab, wie Arbeitsagentur-Chef Detlef Scheele schon im Sommer festhielt. Um gegenzusteuern, brauche es „die Zuwanderung und Integration qualifizierter Fachkräfte“, heißt es in der Stellenbeschreibung fürs Kanzleramt.

Auch die Themen Aus- und Weiterbildungen, sowie die Schließung des sogenannten Gender Pay Gaps stehen in der Aufgabenbeschreibung des Stellenprofils. Aktuell verdienen Frauen in Deutschland laut Statistischem Bundesamt im Schnitt 18 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen.

Enormes Arbeitspensum, attraktive Benefits

Bei diesem enormen Aufgabenpensum warten auf Bewerber aber auch ein paar Mitarbeitervorteile im Kanzleramtsjob – und das trotz befristetem Arbeitsvertrag. Dazu zählen laut der fiktiven Stellenbeschreibung:

  • Pünktliches und attraktives Gehalt sowie eine großzügige Altersvorsorge – nach mindestens einer vollendeten Amtszeit
  • Dienstlimousine inklusive Fahrer und ein kostenfreier Parkplatz
  • Eine Dienstwohnung im Herzen Berlins
  • Die beste Kantine des Landes plus Fitnessraum im Kanzleramt
  • Spannende Reisetätigkeiten inklusive festlicher Bankette und berühmter Gäste
  • Betriebskindertagesstätte ohne Sommerschließzeiten

Ganz im Stil klassischer Jobanzeigen für hochrangige Führungspositionen wird abschließend noch gelockt mit dem Versprechen: „Hohe gestalterische Freiheit oder die Möglichkeit, die Zukunft des Landes maßgeblich zu prägen“.

„Der Job ist auf vier Jahre befristet, kann bei Wiederwahl aber verlängert werden.“
Fiktive Stellenanzeige fürs Kanzleramt

„Der Job ist auf vier Jahre befristet, kann bei Wiederwahl aber verlängert werden.“

Die fiktive Stellenanzeige ist nicht der erste PR-Streich, den die Jobbörse aus dem Springer-Verlag während des Bundestagswahlkampfs nutzt, um für ihre Dienstleistung zu werben.

Erst kürzlich hatte das Stellenportal den Promifaktor des bei Umfragen ins Hintertreffen geratenen Kanzlerkandidaten der CDU, Armin Laschet, genutzt und auf Werbetafeln getextet: „Lieber Armin, wenn in Berlin doch nicht der richtige Job wartet: Auf stepstone.de gibt’s 100.000 Jobangebote.“ Für die Kanzlerkandidaten von SPD und Bündnis 90/Die Grünen, Olaf Scholz und Annalena Baerbock, hatte Stepstone ähnliche Plakate konzipiert.

Mehr: Experten dringend gesucht – Fachkräftemangel bedroht Aufschwung

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