Kommentar: Der FDP bleiben jetzt nur noch schlechte Optionen


Die FDP kommt noch auf 2,8 Prozent – und das auch nur, wenn man ihre Ergebnisse bei den vergangenen drei Landtagswahlen addiert. Nun sind die ostdeutschen Bundesländer für die Liberalen traditionell schwieriges Terrain. Mit dem Überschreiten der Fünf-Prozent-Hürde in Brandenburg, Sachsen oder Thüringen haben selbst Optimisten nicht wirklich gerechnet. Doch die Niederlagen sind derart dramatisch, dass sie auch für die leidgeprüfte FDP einem Wirkungstreffer gleichen. Bei den Wahlergebnissen unter „Sonstige“ geführt zu werden ist für die Liberalen ein Tiefschlag.
FDP-Chef Christian Lindner bemüht sich, dass aus Wut und Schmerz in der Partei kein ungeordneter Aufstand gegen die Ampelkoalition wird. Sein Mittel gegen überstürzte Reaktionen heißt „Herbst der Entscheidungen“. Damit legt Lindner wieder einmal die Drohung mit dem Koalitionsbruch auf den Tisch – schiebt sie zugleich aber ein Stück weit in die Zukunft.
In den vergangenen Monaten kokettierten die Liberalen immer wieder mit einem Ausstieg aus der Ampel, etwa als es darum ging, ihre Wirtschaftswende durchzusetzen. Für Lindner war das stets beides: ein Hebel, den Koalitionspartnern etwas abzuringen, und ein Mittel, die eigenen Leute zu beruhigen, die mit jeder verlorenen Wahl nervöser wurden.





