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Yannis und Matti Niebelschütz CoachHub-Gründer sammeln weitere 25 Millionen Euro ein

Weiterbildung boomt in der Coronakrise. Die Plattform CoachHub will ihr Geschäft nun mithilfe der Investoren ausbauen. Zudem wird das Management erweitert.
18.12.2020 - 10:04 Uhr Kommentieren
Die Gründer des Berliner Start-ups CoachHub haben mitten in der Corona-Pandemie frisches Geld eingesammelt. Quelle: CoachHub
Matti (l.) und Yannis Niebelschütz

Die Gründer des Berliner Start-ups CoachHub haben mitten in der Corona-Pandemie frisches Geld eingesammelt.

(Foto: CoachHub)

Düsseldorf Das Berliner Unternehmen CoachHub hat sich eine neue Finanzierung in Höhe von rund 25 Millionen Euro gesichert. Das gab die Coaching-Plattform am heutigen Freitag bekannt. Neben den bestehenden Investoren HV Capital, Partech, Speedinvest, Signals Venture Capital und RTP Global hat sich Draper Esprit als neuer Geldgeber an der Finanzierungsrunde beteiligt.

Damit erhöht sich die Finanzierung des Start-ups auf insgesamt rund 44 Millionen Euro, nachdem die beiden Gründer Yannis und Matti Niebelschütz vor etwa einem Jahr bereits rund 19 Millionen Euro eingesammelt hatten. CoachHub ist nach eigenen Angaben mit mehr als 1000 Business-Coaches und 180 Mitarbeitern der führende Anbieter von digitalem Coaching in Europa. Zu den Kunden zählen Generali, Bosch Rexroth, Soundcloud und Hellofresh.

Mit dem frischen Geld wollen die Brüder Niebelschütz ihren globalen Trainerpool auf mehr als 2000 Coaches ausbauen – in über 100 Ländern und in mehr als 70 Sprachen. Zudem soll die Mitarbeiterzahl in den USA, Asien und Europa bis Ende 2021 auf insgesamt 300 vergrößert werden.

Auch das Managementteam wird erweitert: Thorsten Schaar von der Haufe-Gruppe übernimmt zum 1. Januar den Posten des Country-Managers für den deutschsprachigen Raum. Mit seinen mehr als 20 Jahren Erfahrung im Personalwesen wisse er um den starken Einfluss von Coaching für die persönliche und berufliche Entwicklung. „Diese großartige Mission werde ich nun mit meiner Expertise begleiten“, sagt Schaar.

„Die Corona-Pandemie hat einen richtigen Run auf digitale Lösungen in der Weiterbildung und Persönlichkeitsentwicklung ausgelöst“, sagt Yannis Niebelschütz. Firmeninhaber und Personaler suchten nach Unterstützung bei der digitalen Transformation ihrer Unternehmen. Mit dem frischen Geld könne man der enormen Nachfrage gerecht werden und das eigene Netzwerk massiv erweitern.

„Wenn uns das Jahr 2020 etwas gezeigt hat, dann, dass die Zukunft der Arbeit ganz anders aussehen wird, als wir es erwarten, und dass sie sich schneller ändern kann, als man es für möglich hält“, sagt Christoph Hornung, Investment Director bei Draper Esprit, dem neuen Geldgeber. Die Technologie von CoachHub helfe einigen der weltweit führenden Unternehmen, sich heute zu transformieren, um für morgen gerüstet zu sein.

Die Idee des Mitte 2018 gegründeten Start-ups: CoachHub bringt auf einer digitalen Plattform Coaches und Mitarbeiter von Unternehmen zusammen. Zunächst füllt der zu coachende Mitarbeiter zwei kurze Fragebögen aus, bevor ihm ein Algorithmus drei Coaches vorschlägt, die besonders gut zu seinen Zielen und Vorlieben passen.

„Demokratisierung des Zugangs zu Business-Coaching“

Wenn die Chemie stimmt, startet anschließend das digitale Coaching-Programm: Der Mitarbeiter kann über die Plattform Video-Sprechstunden mit seinem Ausbilder vereinbaren, seine Fortschritte in der dazugehörigen App verfolgen und zwischendurch kleine Übungsmodule abarbeiten. Die Coaches decken eine Reihe von Themen ab, darunter Zeit- und Stressmanagement, das Führen aus dem Homeoffice oder Resilienz – das in die Mode gekommene Wort für psychische Widerstandskraft.

Das branchenübergreifende Angebot will es Firmen ermöglichen, ein personalisiertes Coaching-Programm für die gesamte Belegschaft zu entwickeln, unabhängig von Abteilung und Hierarchieebene. Die beiden Seriengründer, die unter anderem auch den Onlinehändler MyParfum mit personalisierten Düften aufgezogen haben, sprechen in diesem Zusammenhang gerne von der „Demokratisierung des Zugangs zu Business-Coaching“.

CoachHub wird von den kooperierenden Unternehmen pro Coaching-Periode und Mitarbeiter vergütet. In der IT-Branche würde sich das „Software as a Service“ nennen. Die Niebelschütz-Brüder nennen ihr Geschäftsmodell leicht abgewandelt „Coaching as a Service“.

Im Gegensatz zum klassischen physischen Coaching kommunizieren hier der zu Trainierende und der Coach virtuell über die CoachHub-App in der Smartphone- oder Desktop-Version. Die einzelnen Sitzungen werden getrackt, die Coaches können direkt im Anschluss bewertet werden. Eine integrierte Chatfunktion ermöglicht den Kunden zudem rund um die Uhr Zugang zu ihrem Coach.

„Digitales Coaching ist ein zukünftiger Milliardenmarkt“, sagt David Kuczek, General Partner von HV Capital, mit Blick auf das Investment. Durch die Pandemie habe dieser Bereich noch einmal extrem Fahrt aufgenommen, die Nachfrage sei riesig. „CoachHub sehen wir dabei als klaren globalen Branchenführer. Die Leistung des Teams beim Aufbau des Netzwerks und der Plattform ist beeindruckend“, schwärmt Kuczek.

In der aktuellen globalen Coaching-Studie der Unternehmensberatung PwC im Auftrag des weltgrößten Coaching-Verbands ICF wird das Umsatzvolumen der Branche, bezogen auf das Jahr 2019, auf rund 2,85 Milliarden Euro geschätzt. Das entspricht einem Wachstum von 21 Prozent im Vergleich zum Jahr 2015, wo die globalen Umsätze auf rund 2,36 Milliarden Euro geschätzt wurden. Im Jahr 2011 lagen die Erlöse der Branche schätzungsweise noch bei 1,7 Milliarden Euro.

Das Ziel hatte Matti Niebelschütz bereits vor knapp einem Jahr im Gespräch mit dem Handelsblatt klar formuliert: „Wir wollen einen globalen Gamechanger im Bereich des digitalen Coachings aufbauen.“ Die frischen Millionen dürften dabei helfen.

Mehr: CoachHub trainiert Unternehmen per App

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