Auktion: Mülhens-Altmeistersammlung versteigert

Das im 17. Jahrhundert entstandene Hochformat des bekannten Marinemalers Simon de Vlieger aus dem 17. Jahrhundert vervierfachte seinen Schätzpreis auf 110.000 Euro.
Düsseldorf. Die weltberühmte Duftmarke „4711“ aus Köln kennt jeder. Dass der Urenkel des Gründers, der 2021 verstorbene Unternehmer Ferdinand III. Mülhens, ein leidenschaftlicher Altmeister-Sammler war, blieb hingegen nahezu unbemerkt. Das Stuttgarter Auktionshaus Nagel rief vergangene Woche 24 Werke der Landschaftsmalerei aus der Hochzeit des Goldenen Zeitalters in den Niederlanden auf. Eingeliefert hatten sie die Erben von Ferdinand III. Mülhens.
Am höchsten bewertet wurde ein stimmungsvolles Seestück von Simon de Vlieger. Das Hochformat des bekannten Marinemalers aus dem 17. Jahrhundert vervierfachte seinen Schätzpreis auf 110.000 Euro.
Der nur 24 Lose umfassende Sonderkatalog spielte insgesamt ein Ergebnis von 380.000 Euro ein. Hier macht sich der Geschmackswandel vom Barock hin zur zeitgenössischen Kunst sehr deutlich bemerkbar. Mülhens hatte bei renommierten Händlern gekauft, in der Hochphase, als Alte Meister Prestige bedeuteten und entsprechend gesucht und auch kostspielig waren.
Die Nagel-Auktion bot Kennern und antizyklisch agierenden Sammlern die Chance, einzusteigen und berühmte Altmeister zu eher moderatem Preis zu erwerben.
Aus einer anderen Sammlung kam ein lichtvolles Kleinformat „in der Art des William Turner“. Es erlöste nach einem Bietgefecht 390.000 Euro. Vollständig absetzen ließ sich eine Sammlung geschmiedeter historischer Waffen für 340.000 Euro. Alles in allem „bescherte die Alte Kunst Nagel ein erfreuliches Gesamtergebnis von 2,7 Millionen Euro“, bilanziert Geschäftsführer Fabio Straub.





