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Ausstellung der Sammlung FalckenbergKunst zum Kichern

Harald Falckenbergs Sammelleidenschaft inspirierte eine Ausstellung über Kunst, die Konventionen lächerlich macht und ins Absurde führt. Schauplatz sind die Phoenix-Hallen in Hamburg-Harburg.Frank Kurzhals 17.05.2023 - 12:57 Uhr Artikel anhören

Um provokante Einfälle war der belgische Künstler nie verlegen. Die Penis-Pfeife entstand 1946.

Foto: Courtesy of the artist/mit freundlicher Genehmigung von Ch. Herscovici, Foto: J. Geleyns - Art Photography, Brüssel

Hamburg. Meist sind Museen Orte stiller Betrachtung. Oft wird dort nur geflüstert, selten laut geredet und erst recht nicht gelacht. Aber warum? Weil lautes Lachen möglicherweise die in Stille zelebrierte Hochkultur relativiert? Ihr die Aura nimmt?

Diese hoheitsvolle Haltung gegenüber der Kunst hat den Hamburger Sammler Harald Falckenberg schon immer geärgert. Deswegen hat er sich einer Kunst gewidmet, die mit erfrischender Respektlosigkeit verkrustete (Seh-)Strukturen unserer Gesellschaft angreift, sie kunstvoll lächerlich macht, ironisiert, ins Absurde führt.

Aus dieser Sammelleidenschaft ist nun eine durch Leihgaben ergänzte Sonderausstellung geworden, die zuerst in der Bundeskunsthalle in Bonn gezeigt wurde und jetzt in den Phoenix-Hallen der Sammlung Falckenberg in Hamburg-Harburg Station macht. Gut 100 Positionen zeigen, wie sich „Albernheit und Enthusiasmus in der Kunst“, so der Titel der Ausstellung, seit Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelt haben. Kuratoren sind Cristina Ricupero und Jörg Heiser.

Dabei ist das köstlich despektierliche Albernheitsspektrum weit gefasst und reicht von Marcel Duchamps Vexierspielen, Raoul Hausmanns Dada-Kunst und Hannah Höchs satirischer „Die Frau des warmen Ofens“, einer Figurine, in der Ofen und Frau eins werden, über die hochnotpeinliche Phallus-Pfeife von René Magritte bis hin zu Mike Kelleys absurden Stoffknotungen, der kitschig schielenden „Nofretete“ von Hans-Peter Feldmann und Bjarne Melgaards putziger Skulptur „Hund mit drei Linien Kokain“.

Stille dürfte es in dieser Ausstellung kaum geben, dafür respektvolles Dauergekicher.

„Ernsthaft?! Albernheit und Enthusiasmus in der Kunst“, bis 27. August, Hamburg-Harburg, Sammlung Falckenberg Deichtorhallen. Freier Eintritt jeden Samstag und Sonntag 12 bis 17 Uhr

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