Corporate Collection unter dem Hammer: Bei Grisebach versteigert: Die Bank nimmt Abschied von der Kunst
Düsseldorf. Was die Berliner Sparkasse vor über zwanzig Jahren an Kunst gekauft hat, bewährt sich in großen Partien auf dem Auktionsparkett. Die besten Arbeiten der Bank kamen am gestrigen Donnerstag im Auktionshaus Grisebach unter den Hammer.
Von den 42 Werken aus dem Separatkatalog erzielte das Ölgemälde „Hände“ von Maria Lassnig den höchsten Preis. Mit Kommission bezahlt der neue Eigentümer 550.000 Euro für drei Hände, die vor bunten Farbstreifen greifen und Raum begrenzen. Das ist mehr als das Doppelte des Schätzpreises.
Das Großformat „Weintraube“ von Markus Lüpertz aus dem Jahr 1971 und das kühltonige Hochformat „Soem Sommer“ des Dänen Per Kirkeby kamen über den Taxen auf Bruttopreise von je 325.000 Euro.
„Die Mehrzahl der Werke hat die obere Schätzung deutlich übertroffen,“ sagt Micaela Kapitzky, Gesellschafterin und Sprecherin der Geschäftsführung, auf Handelsblatt-Nachfrage. „Trotz der Pandemie sind wir mit der ganzen Welt verbunden, so konnten einige Schlüsselwerke international platziert werden.“
Zwei Frühwerke des international erfolgreichen Leipziger Malers Neo Rauch erzielten mit Bruttopreisen von 187.500 Euro Auktionsrekorde. Unverkauft blieb dagegen „Haus II“ des Wahl-Leipzigers Matthias Weischer.
Das unbetitelte, hell übermalte Bild von Christopher Wool, das eigens in der Abendauktion angeboten wurde, erfüllte seine Erwartung jedoch nicht. Auf 300.000 bis 400.000 Euro geschätzt, bewilligte Auktionator Markus Krause einen Vorbehaltszuschlag bei 170.000 Euro.
Der Gesamtumsatz mit Kunst der Berliner Sparkasse liegt nach Angaben des Hauses bei 3,5 Millionen Euro. Die mittlere Gesamtschätzung dieses ersten Teils lag bei rund 3 Millionen Euro. Ihm folgt im Frühjahr 2022 eine Online-Auktion mit Werken zu tieferen Preisen. Denn die Berliner Sparkasse hat schon vor zwanzig Jahren aufgehört, Kunst zu sammeln.
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