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Marion AckermannVon der Generaldirektorin zur Präsidentin

Marion Ackermann ist Deutschlands versierteste Museumsmanagerin. Sie wechselt nächstes Jahr von Dresden nach Berlin an die Spitze der derzeit eher glanzlosen Stiftung Preußischer Kulturbesitz.Susanne Schreiber 08.07.2024 - 19:13 Uhr
Marion Ackermann hat als Generaldirektorin in Dresden viel getan für die dort unterrepräsentierte zeitgenössische Kunst. Hier steht sie vor einem abstrakten Gemälde von Gerhard Richter. Foto: Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Düsseldorf. Die Kunsthistorikerin Marion Ackermann wird zum 1. Juni 2025 neue Präsidentin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) in Berlin. Tätig wird die aktuelle Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) schon früher, um mit Amtsvorgänger Hermann Parzinger „einen reibungslosen Übergang der Amtsgeschäfte zu sichern“. Das teilte die SPK am Montag mit.

Ackermann habe „durch ihr bisheriges, sehr beeindruckendes Wirken im Kunst- und Museumsbereich gezeigt, wie erfolgreich sie Einrichtungen leiten und voranbringen kann“, lobte Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien und Vorsitzende des Stiftungsrats der SPK. Marion Ackermann sei eine ausgezeichnete Museumsmanagerin, Kunstexpertin und Strategin, sowohl national als auch international bestens vernetzt.

Für die erfahrene Managerin eines Museumsverbunds sprach auch, dass sie große Transformationsprozesse erfolgreich gestalten kann. Ihre dringendste Aufgabe in Berlin: die nur begonnene, grundlegende Reform der SPK zu einem zukunftsträchtigen Abschluss zu führen. Wie desolat die Lage des Verbunds aus Museen, Bibliotheken und Archiven ist, weiß Ackermann.

Sie sitzt seit Jahren im Stiftungsbeirat der durch die Bundesländer und den Bund getragenen Großorganisation. Deren Probleme sind neben chronischer Unterfinanzierung und Überbürokratisierung auch eine an glänzenden Ausstellungsvorhaben arme Ausstellungsagenda.

Marion Ackermann ist eine Wissenschaftlerin, die ausgeprägt politisch, strategisch denkt und neue Wege geht. Sie kann gut mit Politikern umgehen und hat mit ihren Innovationen für eine Ergänzung der Tradition gesorgt. So sind die SKD heute nicht nur für die Kunst des Barock berühmt, sondern auch für die heute so wichtige zeitgenössische Kunst. Ackermann hat unter anderem die Privatsammlung Erika und Rolf Hoffmann und die Sammlung Egidio Marzona eingeworben und klug in die bestehenden Ausstellungen eingeflochten.

Tiefpunkt: Juwelenraub

Tiefpunkt ihrer Zeit als einflussreiche Generaldirektorin in Dresden war 2019 der Raubüberfall im Grünen Gewölbe. Das von mehreren staatlichen Stellen verantwortete Sicherheitskonzept hatte sich als untauglich erwiesen. Ackermann stellte sich vor den Direktor des Grünen Gewölbes und bot dem Ministerpräsidenten von Sachsen ihren Rücktritt an. Doch der ließ sie nicht ziehen.

In Dresden hat Ackermann rechtsextremen Parteien die Stirn geboten und keine Diskussion gescheut. Dass sie bei einem Wahlsieg der AfD in Sachsen im Herbst 2024 demissionieren würde, sagte sie dem Handelsblatt im Januar 2024 vertraulich.

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Ein paar Monate später verwunderte sie die Interviewerin. Auf die Frage nach ihren Schwerpunkten in der anstehenden zweiten Amtszeit wiederholte sie nur die Herzensangelegenheiten aus der ersten Amtszeit. Da war die Museumsmanagerin gedanklich schon mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz befasst.

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