Zeitgenössische Kunst Saisonauftakt in München: Kollegialer Schulterschluss der Galerien

Die kessen Porträts stellt die Galerie Soy Capitán aus (Ausschnitt).
München Für Judy Lybke, den Gründer und Chef der Galerie eigen + art, geht das Ranking deutscher Kunststädte so: Leipzig, München, Berlin. Das sagte der internationale Star-Galerist wenige Tage vor der Eröffnung des Münchner Galerien- und Performance-Marathons „Various Others“ im Gespräch mit dem Handelsblatt. Dahinter steckt selbstverständlich eine Charmeoffensive an die Szene an der Isar.
Denn eigen + art ist während des erst am 10. Oktober endenden Events mit Zeichnungen der gefeierten Birgit Brenner in der Galerie Stroms zu Gast. Befreundete Galerien aus dem In- und Ausland einzuladen und aufstrebende Künstler und Künstlerinnen sowie Tendenzen aus der Perspektive eines Kollegen vorzustellen, ist die Idee hinter diesem Kooperationsprogramm.
Insgesamt 19 Münchner Galerien und zahlreiche Museen und Off-Spaces sind an dem kollegialen Austauschprogramm beteiligt. Für Kenner der Münchner Szenen liefert es frische Impulse. Einsteigern aber bietet das Eröffnungswochenende mit den langen Öffnungszeiten von Freitag- bis Sonntagabend, den perfekten Rahmen für Erkundungstouren durch verschiedene Galeriequartiere.
Die noch junge Galerie Nir Altman, die gerade von der „Frieze London“ eingeladen wurde, agiert mit der Wiener Galeristin Sophie Tappeiner und mit der Galerie Crèvecœur aus Paris. Den Galerieflaneur erwartet ein Querschnitt der vielversprechendsten Namen aus den drei Galerien. Aus Altmans Portfolio stammen die hintersinnigen Arbeiten der Berlinerin Susi Gelb.
In der Gruppenausstellung bei Jo van de Loo setzt die Galerie Soy Capitán aus Berlin mit Aquarellen von Grace Weaver Akzente. Die flächig gemalten, witzigen Bilder der Amerikanerin gelten als Neustart des Figürlichen im 21. Jahrhundert.
Rüdiger Schöttle zeigt in Kooperation mit Konrad Fischer Galerie aus Düsseldorf neue Arbeiten von Hans Peter Feldmann. Die konkurrierende Galerien-Initiative, die 33.„Open Art“, findet vom 24. bis 26. September statt. Für beide Veranstaltungen gilt die Empfehlung des Leipzigers Judy Lybke: „Kauft Kunst und keine Drogen.“
Mehr: Frieze Messen - Wie Galeristen mit ihren Kunden ins Gespräch kommen
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