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Deutscher Wirtschaftsbuchpreis 2020Die Shortlist-Autoren präsentieren ihre Bücher

Wie die Verleihung des Wirtschaftsbuchpreises finden auch die „Elevator Pitches“ in diesem Corona-Jahr virtuell statt. Fünf Shortlist-Autoren über ihre Werke.Tobias Gürtler 16.10.2020 - 17:02 Uhr Artikel anhören

Die Shortlist des Deutschen Wirtschaftsbuchpreises umfasst die zehn besten Wirtschaftsbücher des Jahres.

Foto: Alif Caesar Rizqi Pratama, Unsplash

Düsseldorf. Der deutsche Wirtschaftsbuchpreis 2020 geht an Esther Duflo und Abhijit V. Banerjee. Ihr Buch „Gute Ökonomie für harte Zeiten – Sechs Überlebensfragen und wie wir sie besser lösen können“, erschienen im Penguin-Verlag, ist das beste Wirtschaftsbuch des Jahres. Im Votum der Jury heißt es: „Das Buch hat uns beeindruckt, weil es verständlich die großen Themen wie Ungleichheit, Migration, Freihandel, Wachstum und Klimaschutz behandelt.“

Erstmals hat die Jury in diesem Jahr auch einen undotierten Sonderpreis für das beste Unternehmerbuch des Jahres verliehen. Ausgezeichnet wurde Verena Pausder für ihr Buch „Das neue Land. Wie es jetzt weitergeht“, erschienen im Murmann-Verlag.

Die Folgen der Corona-Pandemie treffen aber auch den Deutschen Wirtschaftsbuchpreis: Die Sieger wurden in diesem Jahr nicht wie sonst bei einer Preisverleihung in Frankfurt verkündet und gefeiert, sondern virtuell auf www.deutscher-wirtschaftsbuchpreis.de. Die drei Partner Handelsblatt, Frankfurter Buchmesse und Goldman Sachs, die den Preis ausloben, waren sich einig darin, dass kein Risiko eingegangen werden soll – nicht für die Gäste, nicht für die Autoren, nicht für die Verleger.

Damit entfiel diesmal auch ein Programmpunkt, der sonst einen Höhepunkt jeder Preisverleihung in Frankfurt bildet: der „Elevator Pitch“, bei dem die zehn Finalisten oder ihre Verleger ihr Buch kurz präsentieren. Auch an dieser Stelle wird der Deutsche Wirtschaftsbuchpreis deshalb in diesem Corona-Jahr virtuell: Eine Auswahl der Videos über die Nominierten und ihre Bücher finden Sie hier.

Robert J. Shiller: Narrative Wirtschaft

Wie entstehen Spekulationsblasen? Eine entscheidende Rolle, so die These von Nobelpreisträger Robert Shiller, spielen eingängige Anekdoten oder Argumentationsmuster. Fast alles, was in Wirtschaft und Gesellschaft passiert, werde von solchen Narrativen befeuert. Diese Geschichten können auf wahren Fakten basieren oder ausgedacht sein: Entscheidend ist, dass sie sich „viral“ verbreiten und so das Denken und Handeln von Millionen von Bürgern beeinflussen.

Shillers Buch gleicht einer faszinierenden Reise durch die Welt der Narrative, die unsere Bedürfnisse und Präferenzen beeinflussen und dadurch unsere Gesellschaft verändern. Im Schlusskapitel macht Shiller aber auch sehr deutlich, wo die Narrativ-Forschung noch Lücken aufweist: Fraglich ist vor allem die Kausalität. Zur ausführlichen Buchrezension

Clemens Fuest: Wie wir unsere Wirtschaft retten

Nüchtern und überzeugend analysiert Ifo-Chef Clemens Fuest in seinem Buch die wirtschaftlichen Corona-Folgen. Eindrücklich warnt er vor einer „Coronasklerose“ – einer wirtschaftliche Stagnation als Folge der Pandemie, die über Jahre anhält. Die Krise bringe Belastungen mit sich, die in Kombination mit bereits vorher vorhandenen Schwierigkeiten lähmende Wirkung entfalten können.

Fuest nimmt den Leser mit auf einen wirtschaftspolitischen Exkurs – ohne dass ein eindeutiges Ziel vor Augen läge. Das kontinuierliche Abwägen zwischen Markt- und Staatsversagen ist anstrengend, aber gerade in dieser Krise unverzichtbar. Zur ausführlichen Buchrezension

Matthias Horx: Die Zukunft nach Corona

Die Coronakrise hält nach wie vor die Welt an. Sie greift mitten ins Leben ein, verändert den Alltag, Kommunikationsformen und die Art, wie wir arbeiten, fühlen und denken. Und diese Erfahrungen machen gerade alle: In jeder Gesellschaftsschicht und in jedem Land ist die Pandemie spürbar.

Matthias Horx wirft einen optimistischen Blick auf die Zeit nach der Krise. Er scheint seinen Lesern in jedem seiner Kapitel lautstark „Wir schaffen das!“ zurufen zu wollen. Eine fundierte ökonomische Analyse über die wirtschaftlichen Auswirkungen liefert das Buch zwar nicht. Zum Nachdenken aber regt es trotzdem an. Zur ausführlichen Buchrezension

Thomas Heilmann, Nadine Schön: Neustaat

Digitalisierung, Klimawandel und Pandemie fordern Deutschland heraus. Das Buch „Neustaat“ thematisiert die neue Rolle des Staats in diesen Zeiten heftiger Umbrüche. 30 Bundestagsabgeordnete der Union haben es zusammen mit 35 Verwaltungsexperten über 18 Monate hinweg – zum größten Teil vor Corona – erarbeitet. Es strahlt als politisches Gesamtkonzept in die neue Welt – und lobt den „Neustaat“ aus.

Die Grundbotschaft lautet: Wir brauchen den Staat, sind aber mit diesem Staat so nicht mehr wettbewerbsfähig, also lasst ihn uns umbauen. Angeregt wird eine Neubesinnung, wie es Preußen einst gelang – ein radikaler Wandel wie bei Karl Freiherr vom Stein und August Fürst Hardenberg, deren Reformen die Verwaltung modernisierten und Gewerbefreiheit einführten. Zur ausführlichen Buchrezension

Marcel Fratzscher: Die neue Aufklärung

Aus dem Dunkel der Pandemie nicht bloß zurück zum nächsten Wirtschaftsboom, sondern ins Licht einer humaneren Welt: Der Ökonom Marcel Fratzscher hat den Mut, groß und weit über die Grenzen seines Fachs hinaus zu denken. Sein Anspruch: Europa kann die tiefste Wirtschaftskrise seit 75 Jahren nutzen, um ein neues Zeitalter der Aufklärung einzuläuten.

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„Die neue Aufklärung“ ist kein Plädoyer für mehr Staat, sondern für einen besseren Staat, der Krisen nicht nur managed, sondern löst. Fratzscher ist überzeugt: Wir können die Welt verbessern. Er begründet seinen Optimismus damit, dass die Pandemie vor allem das Gute im Menschen hervorgebracht habe: Empathie, Großzügigkeit – und eine Hinwendung zur Wissenschaft. Zur ausführlichen Buchrezension

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