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Dax aktuell Dax schließt nach Achterbahnfahrt mehr als zwei Prozent im Minus

Die US-Notenbank Fed verhalf dem Dax zwischenzeitlich zu einem Comeback. Doch trotz positiver Nachrichten geht es weiter abwärts.
23.03.2020 - 17:48 Uhr Kommentieren

„Die Rezession wird im zweiten Quartal weltweit mindestens zweistellig sein“

Düsseldorf Der Dax hat zu Wochenbeginn erneut einen extrem volatilen Handelstag erlebt. Nach einem Auftaktminus von fünf Prozent stieg der Index am frühen Montagnachmittag auf plus 1,3 Prozent, um anschließend wieder ins Minus zu rutschen. Die Frankfurter Benchmark schloss 2,1 Prozent schwächer bei 8741 Punkten. Die negativen Vorzeichen verstärkten sich im Nachmittagshandel, weil auch die Kurse an der Wall Street immer deutlicher nachgaben.

Dass die US-Notenbank Fed neue Maßnahmen im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie auf den Weg gebracht hat, sorgte nur kurz für eine Beruhigung.

Die Federal Reserve will Staatsanleihen und hypothekenbesicherte Wertpapiere in unbegrenzter Menge aufkaufen. Mit den neuen Maßnahmen will die Notenbank auch den Kreditfluss an Haushalte und kleine Firmen unterstützen. Die Virus-Pandemie führe zu erheblichen Härten. Der Schritt sei deshalb notwendig. „Es ist klargeworden, dass unsere Wirtschaft mit erheblichen Unterbrechungen konfrontiert sein wird.“

Am Montagmorgen hatte der deutsche Leitindex sogar sein bisheriges Tief seiner Korrekturbewegung getestet, das bei 8255 Punkten liegt. Auf diesen Bereich, der bis gut 8000 Punkte reicht, liegt die Hoffnung vieler technischer Analysten. Dort befinden sich ihrer Ansicht nach mehrere wichtige Unterstützungen. Der Markt sei überkauft, also zu schnell zu tief gefallen, und damit reif für eine Gegenbewegung, meinen beispielsweise die Charttechniker der Düsseldorfer Bank HSBC.

Das lässt natürlich auch den Umkehrschluss nahe: Ein nachhaltiger Kursrutsch unterhalb von 8000 Punkten dürfte die Panik noch einmal verschärfen. Auch die Handelsblattumfrage zum Dax-Sentiment lässt wenig Gutes erahnen: Denn trotz schlechter Stimmung zeichnet sich noch nicht ab, dass viele Anleger bald an den Aktienmarkt zurückkehren.

Eine positive Meldung für Anleger ist, dass der deutsche Leitindex mittlerweile in Richtung seines Buchwertes gefallen ist. Vereinfacht gesagt: Dieser Buchwert bildet das Eigenkapital aller im Dax vertretenen Unternehmen aus. Kurzfristig sind zwar weitere Kursruckgänge möglich. Für mittel- bis langfristig orientierte Anleger überwiegen aus jetziger Sicht jedoch die Chancen.

Außerdem gehen Top-Manager wieder auf Schnäppchenjagd. „Allein in den fünf Handelstagen bis zum vergangenen Donnerstag gab es in Deutschland 175 Käufe von Vorständen und Aufsichtsräten bei Aktien der eigenen Unternehmen“, sagt Olaf Stotz, Professor an der Privatuniversität Frankfurt School of Finance & Management: „Damit liegen die wöchentlichen Käufe in etwa auf dem Niveau inmitten der Finanzkrise im Oktober 2008.“

„Anleger sollten deshalb jetzt schon über Käufe nachdenken“, meint der Professor für Asset Management. Er schränkt allerdings ein: „Das gilt nur, wenn man in den nächsten fünf Jahren nicht auf das investierte Geld angewiesen ist.“

Blick auf andere Assetklassen

Das Hickhack im US-Kongress um das milliardenschwere Corona-Hilfspaket beendet den Höhenflug des Dollar vorerst. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, fiel um 0,7 Prozent. Im Gegenzug verteuerte sich der Euro um 0,4 Prozent auf 1,0745 Dollar.

Die türkische Lira konnte von der Entwicklung nicht profitieren. Die rasche Ausbreitung des Coronavirus in der Türkei belastet die Währung des Landes. Der Dollar stieg auf ein Eineinhalb-Jahres-Hoch von 6,5958 Lira.

Der Nachfrage-Rückgang durch die Coronavirus-Pandemie setzt dem Ölpreis am Montag erneut zu. Die Sorte Brent aus der Nordsee verbilligt sich um 2,7 Prozent auf 26,24 Dollar je Barrel und notiert damit weniger als zwei Dollar über ihrem 17-Jahres-Tief der vergangenen Woche. Da gleichzeitig wichtige Förderländer den Ölhahn bis zum Anschlag aufdrehten, müsse mit einem weiteren Preisverfall gerechnet werden, sagte Analyst Edward Moya vom Brokerhaus Oanda.

Ein ganz anderer Index ist in den vergangenen Wochen um mehr als sechs Prozent gestiegen: Der Weizen-Future an der Börse Chicago. Es war der stärkste Anstieg seit mehr als neun Monaten.

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Auch die Reispreise steigen deutlich an: Der weltweit zweitgrößte Reis-Exporteur Thailand meldet so hohe Preise für das Getreide wie seit 2013 nicht mehr. Alles wohl eine Folge der Panik- und Hamsterkäufe. In Deutschland beispielsweise werden neben Toilettenpapier auch Nudeln und Mehl gehortet.

Der US-Terminkontrakt auf Baumwolle fiel dagegen um 5,6 Prozent und notierte mit 50,68 US-Cent je Pfund so niedrig wie zuletzt vor gut zehn Jahren.

Blick auf die Einzelwerte

MTU: Der Münchner Triebwerksbauer bremst die Produktion in Europa in den nächsten Wochen. In München und im polnischen Rzeszow, wo Triebwerke montiert und Triebwerksteile hergestellt werden, werden die Werke in dieser Woche „koordiniert heruntergefahren“, von nächster Woche an ruht der Betrieb für voraussichtlich drei Wochen. Grund sind vor allem Nachschubprobleme. Das Papier war mit einem Minus von mehr als 15 Prozent der größte Dax-Verlierer.

Airbus: Das Unternehmen nahm am heutigen Montag seine Prognose für 2020 zurück und macht sich für den drastischen Einbruch der Luftfahrt wegen der Coronakrise wetterfest. Europas größter Flugzeugbauer stockte seinen Kreditrahmen um 15 Milliarden Euro auf, teilte Airbus mit. Doch die Aktie verlor 13 Prozent.

Hier geht es zur Seite mit dem Dax-Kurs, hier gibt es die aktuellen Tops & Flops im Dax. Aktuelle Leerverkäufe von Investoren finden Sie in unserer Datenbank zu Leerverkäufen.

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