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Landesbanken Statt Fusionen: LBBW plädiert für weitere Kooperationen zwischen Landesbanken

Die Landesbank Baden-Württemberg prüft eine Übernahme des Immobilienfinanzierers Berlin Hyp. LBBW-Chef Rainer Neske fehlt aber ein überzeugendes Konzept für eine einzige Sparkassenzentralbank.
28.10.2021 - 13:56 Uhr Kommentieren
Die Landesbank Baden-Württemberg prüft eine Übernahme des Immobilienfinanzierers Berlin Hyp.
LBBW in Stuttgart

Die Landesbank Baden-Württemberg prüft eine Übernahme des Immobilienfinanzierers Berlin Hyp.

Frankfurt Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) bekundet offiziell Interesse an der Übernahme des Immobilienfinanzierers Berlin Hyp. „Wir halten das für ein interessantes Geschäft“, sagte LBBW-Chef Rainer Neske Mittwochabend vor Journalisten. „Dieser Prüfprozess läuft.“ Die LBBW schaue sich die Berlin Hyp aktiv an.

Neben der LBBW interessieren sich Finanzkreisen zufolge der Sparkassenfondsdienstleister Deka und die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) für die Berlin Hyp. Derzeit ist die Berlin Hyp in Händen der deutschen Sparkassen, die nun einen Verkauf erwägen. Auslöser war die Kritik der Europäischen Zentralbank (EZB) an der Steuerung der Landesbank Berlin Holding, zu der neben der Berlin Hyp auch die Berliner Sparkasse gehört.

Bei einer Veräußerung an LBBW, Deka oder Helaba bliebe die Berlin Hyp innerhalb der öffentlich-rechtlichen Finanzgruppe. Ein Andocken gerade bei der Helaba oder der Deka könnte aber die Debatte um ein Spitzeninstitut der Sparkassen wieder beleben – die Bemühungen waren zuletzt zum Erliegen gekommen.

Neske äußerte sich allerdings erneut zurückhaltend gegenüber der Idee, dass die Landesbanken verschmelzen – und plädierte für eine weitere Kooperationen zwischen Landesbanken. Neben LBBW und Helaba gibt es die BayernLB und die NordLB. „Ich habe noch kein überzeugendes Konzept gesehen, dass ich meinen Eigentümern empfehlen kann“, sagte er. Die LBBW sei in sich lebens- und wachstumsfähig.

Die LBBW gehört dem Land Baden-Württemberg, den regionalen Sparkassen und der Stadt Stuttgart. Sie ist mit einer Bilanzsumme von fast 300 Milliarden Euro die größte Landesbank und eine der größten Banken in Deutschland. Chef Neske steht seit fünf Jahren an der LBBW-Spitze. Davor arbeitete der 57-Jährige lange für die Deutsche Bank, zuletzt als Privatkundenvorstand. Er selbst bezeichnet sich als „sehr begeisterten Banker“.

Projekt mit der Helaba noch in Prüfung

Sparkassenpräsident Helmut Schleweis hatte lange dafür geworben, ein Zusammengehen von Deka und Helaba voranzutreiben – als möglicher Ausgangspunkt für letztlich eine einzige Sparkassenzentralbank. Die Volks- und Raiffeisenbanken, die größten Wettbewerber der Sparkassen, kommen schon länger mit einem einzigen Spitzeninstitut, der DZ Bank, aus und haben nur eine Bausparkasse und einen Versicherer.

Die Gespräche zwischen Deka und Helaba liegen aber auf Eis, weil es über eine mögliche Fusion keine Einigung im Sparkassenlager gibt. An der Deka sind auch die Sparkassen aus Baden-Württemberg beteiligt.

Neske sprach sich aber dafür aus, dass die Landesbanken bestimmte Geschäfte bündeln könnten. Anfang August hatten Helaba und LBBW angekündigt, spezielle Geschäftsfelder zusammenführen zu wollen. Dabei geht es unter anderem um das Zins-, Währungs- und Rohstoffmanagement mit Sparkassen und deren Kunden, das die LBBW übernehmen soll. Die Helaba solle dafür unter anderem den Auslandszahlungsverkehr für Sparkassen und deren Kunden für beide Geldhäuser zusammenführen.

„Da sind wir im aktiven Prüfprozess drin“, sagte der LBBW-Chef. Er sieht auch Chancen für weitere Kooperationen zwischen Landesbanken. LBBW hat bereits von der BayernLB das Zins-, Währungs- und Rohstoffmanagement für Firmenkunden der Sparkassen übernommen.

Mit Blick auf das Ergebnis 2021 zeigte sich Neske zuversichtlich. Im ersten Halbjahr verdiente die LBBW knapp 430 Millionen Euro vor Steuern – viermal so viel wie im Vorjahreszeitraum.

Mehr: Nach drei Verlustjahren: Nord LB rechnet für 2021 mit einem Gewinn

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