Kommentar: Merkels Verzweiflungstat

Bund und Länder scheitern immer öfter an sich selbst.
Der Staat verlangt den Bürgern vieles ab. Nicht zum ersten Mal. Die Ministerpräsidenten und Kanzlerin Angela Merkel verständigen sich nach einer siebenstündigen Unterbrechung auf einen erneuten Lockdown, der es aber diesmal in sich hat. Über Ostern gelten so strenge Regeln wie nie zuvor in der Coronakrise. Ein Lockdown im XXL-Format.
Es war wieder einmal die Kanzlerin, die Druck machte und der die Beschränkungen nicht weit genug gingen. Das ist ihre Position seit langer Zeit. Bereits im November vergangenen Jahres platzte die Runde mit den Länderchefs beinahe, als Merkel sagte, mit solchen Ergebnissen könne man der Pandemie nicht Herr werden, damit könne man nicht vor die Bürger treten. Diesmal war es wieder so.
Doch kann die Kanzlerin diesmal vor den Bürgern bestehen? Angesichts der Mutanten wirkt der Beschluss eher wie eine Verzweiflungstat, um das Infektionsgeschehen halbwegs wieder in den Griff zu bekommen. Es verfestigt sich der Eindruck, dass Merkel und die Länderchefs selbst nicht liefern, sie scheinen sich im Irrgarten ihrer Corona-Politik verloren zu haben.





