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BörseArtnet AG veröffentlicht schlechte Zahlen für 2023 mit Verspätung

Abermals bleibt die Internetplattform für den Kunsthandel hinter ihren Vorjahresergebnissen zurück. Ihre liquiden Mittel haben sich im vergangenen Jahr fast halbiert.Stefan Kobel 04.09.2024 - 14:14 Uhr Artikel anhören
Hans Neuendorf arbeitet seit den späten 1980er-Jahren von New York aus. Er erkannte früh die Chancen des internetbasierten Handels mit Kunst und Preisdaten. Foto: Artnet

Wiesbaden. Mit mehreren Monaten Verspätung hat die Berliner Artnet AG ihre erwartet schlechten Zahlen für das Jahr 2023 veröffentlicht. Demnach erwirtschaftete das Kunstmarktportal bei einem um 1,7 Millionen Euro gesunkenen Umsatz von 23,4 Millionen Euro einen Verlust von 1,9 Millionen Euro nach minus 1,6 Millionen Euro im Jahr 2022.

Artnet ist eine 1989 von dem Galeristen Hans Neuendorf mitgegründete Internetplattform für den internationalen Kunstmarkt. Bekannt ist sie vor allem für ihre Preisdatenbank und den Kunstnachrichtendienst.

Mit den schwachen Zahlen für 2023 unterschreitet das Unternehmen die in einem schwierigen Marktumfeld bereits reduzierten Erwartungen noch einmal deutlich. Die liquiden Mittel haben sich im Berichtszeitraum auf gut eine halbe Million Euro fast halbiert. Artnet bestreitet laut Geschäftsbericht „seine laufenden Kosten und Investitionen aus dem vorhandenen Liquiditätsbestand und dem operativen Cashflow“.

Das im Nachtragsbericht aufgeführte, bis 2025 laufende Darlehen eines fremden Dritten über eine Million US-Dollar zu einem Zinssatz von 11,5 Prozent dürfte daher ein dringend benötigter Rettungsanker sein.

Bemerkenswert ist vor diesem Hintergrund, dass die schon vor zwei Jahren in Aussicht gestellte Kündigung eines hochdotierten Beratervertrags mit der Galerie Neuendorf AG des Artnet-Gründers, -Großaktionärs und -Aufsichtsrats Hans Neuendorf doch nicht erfolgt ist. Darlehen der Galerie an Artnet in Höhe von über einer halben Million Euro sind mit zehn Prozent verzinst. Einem namentlich nicht genannten Vorstandsmitglied wurden zudem Beratungsleistungen mit 118.000 Euro vergütet.

Hauptversammlung: abermals verschoben

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Die ursprünglich auf Ende August 2024 terminierte Hauptversammlung wurde auf einen noch unbestimmten Tag im November verschoben. Der in einer Dauerfehde mit der Familie Neuendorf um die Kontrolle bei Artnet ringende Düsseldorfer Unternehmer und Kunsthändler Rüdiger K. Weng verschiebt derweil die anstehende Hauptversammlung seiner ebenfalls börsennotierten Weng Fine Art AG jeweils parallel zu den Berlinern.

Die Galerie Neuendorf AG hält zum Veröffentlichungsdatum des Geschäftsberichts 26,7 Prozent der Aktien der Artnet AG, die Weng Fine Art AG 28,8 Prozent.

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